Könnt ihr euch an die Zeit erinnern, in der wir noch klein waren. Die Welt war voller neuer Abenteuer und bei Regen sprangen wir voller Freude in alle Pfützen auf unserem Weg. Es war uns egal, ob wir wie ein begossener Pudel zuhause ankamen.
Doch dann wuchsen wir auf und realisierten, dass die Welt kein buntes Bällebad mehr ist. Unsere äussere Erscheinung einen Einfluss hat, wie fair wir behandelt werden und wie viel Respekt uns zusteht. Wir uns für die eigene Identität genieren und bestraft werden können, sodass wir sie im Schrank verstecken.
Wieso kann ich nicht, ganz ohne Angst verurteilt zu werden, hier stehen und erzählen, dass ich nicht nur auf Männer stehe? Wieso reicht dies aus, um Menschen zu diskriminieren, in 69 Staaten strafrechtlich zu verfolgen und in 11 Länder umzubringen? Kann Liebe jemals ein Verbrechen sein?
Wen wir lieben bestimmt, ob wir uns trauen Händchen zu halten, uns in der Öffentlichkeit zu küssen oder der Familie davon zu erzählen. Wieso dürfen so viele Paare erst letztes Jahr normal in der Schweiz und weltweit nur in 30 Ländern heiraten? Erst vorletztes Jahr wurde die Ehe für Alle angenommen. Uns Menschen war es zuerst möglich, ein Schaf zu klonen, und erst 10 Jahre danach die Tore für gleichgeschlechtliche Ehe zu öffnen.
Wieso muss so viel normalisiert werden, was nie abnormal war? Unbekanntes wird oft abgelehnt und geraten, möglichst in die Masse zu passen. Es wird erwartet, dass bei unserer Entstehung Ctr. C, Ctr. V gedrückt wurde.
Im Juni ist die ganze Stadt kunterbunt und gibt uns ein Gefühl von Zugehörigkeit, doch sobald der Juli kommt, verschwinden die kunterbunten Farben in den Läden und Strassen wieder. Auch erfreuen wir uns nicht mehr an dem Leben schenkenden Regen und hasten mit einem Schirm schnellstmöglich nach Hause, trotz dem wunderschönen Regenbogen, der darauf folgt.
Doch was wäre, wenn wir genau diesen Schirm dazu nutzen würden, all die farbigen Individuen, die zusammen einen wunderschönen Regenbogen bilden, zu schützen. Wir würden sie schützen vor all den grauen Wolken, die probieren, sie zu verschlucken.