«Eine Zungengymnastik für die Genderdebatte» ist eine faszinierende Reise durch die Tiefen der Sprache, des Alltags und der kulturellen Geschichte, die die Leser_innen dazu anregt, die Welt um uns herum mit neuen Augen zu sehen. Yoko Tawadas neues Buch nimmt die Leser_innen mit auf eine spannende Entdeckungsreise über Geschlecht und Gender. Die Stärke des Buches liegt in Yoko Tawadas Beobachtungen. Die Autorin durchdringt scheinbar selbstverständliche Aspekte des Lebens, betrachtet kleinste Details aufmerksam und bringt Leser_innen dazu, das eigene Alltagsverständnis zu hinterfragen. Ihre Worte sind wie eine Zungenakrobatik, die die Lesenden herausfordert und gleichzeitig fesselt.

Ein zentrales Element ist ihre Auseinandersetzung mit Verwandlungen und Zwischenzuständen. Die Autorin scheut sich nicht davor, teils schonungslose Diskussionen aufzugreifen und bietet eine Perspektive, die Zwischentöne zulässt. Sie zeigt, dass Wörter und Sprache nicht nur Kommunikationsmittel sind, sondern auch kulturelle Spiegel, die unsere Wahrnehmung formen. Indem sie den Fokus auf die Sprache lenkt, öffnet Yoko Tawada neue Türen für das Verständnis von Identität und Diversität. Sie zeigt, wie wichtig Wörter sind und, dass sie mehr sind als nur Buchstaben.

Das Buch streift auch durch literarische Werke, den Körper, die Seele sowie durch historische Ereignisse aus verschiedenen Kulturen. 

«Eine Zungengymnastik für die Genderdebatte» beeindruckte mich durch die schöne Gestaltung und fesselnde Schreibweise. Als mein erstes Buch, welches literarische Elemente wie Gedichte beinhaltet, lässt es sich für mich im Vergleich mit anderen Genres nur schwer bewerten. Für mich ist es ein Buch, dass sich mehrfach geniessen lässt und bei dem sich aufmerksames Lesen lohnt. Bei jedem Durchblättern entdeckt mensch neue Wörter, Sätze oder Gedichte, die zum Nachdenken anregen. Insgesamt ist «Eine Zungengymnastik für die Genderdebatte» nicht nur ein Buch über Gender, sondern eine Einladung, die Komplexität des Lebens in all ihren Facetten zu erkunden. Ich kann es empfehlen und freue mich, weitere Bücher von Yoko Tawada zu lesen. 

Zur Autorin: Yoko Tawada ist 1960 in Tokyo geboren und lebt jetzt in Berlin. Sie schreibt Bücher auf Deutsch und Japanisch. Ihr erstes Buch «Nur da wo du bist da ist nichts» erschien 1987. Das Buch «Eine Zungengymnastik für die Genderdebatte» hat Tawada auf Deutsch geschrieben.

Erscheinungsdatum: 23.03.2023
Verlag: Konkursbuch Verlag
Umfang: 152 S.
Genre: Essays und Literaturkritiken 

Das Buch kann online z.B. bei queerbooks.ch gekauft werden. Preis: 18,90 CHF 

Comments are closed.