Ihr seid die Ausnahme zur Regel in all meinen Unterfangen,
Ich schreib über alles in der Welt, hab nur euch lyrisch umgangen,
Dichte normalerweise nicht über meine Freund*innenschaften,
(Schreiben ist Aneignung, ihr gehört in die Welt und nicht in ein Sonett)
Daher eine Hymne an die Momente, die meine Freund*innen schafften:

Ich schaue in die Welt und ihr starrt mir aus ihr entgegen,
Sehe euch – sehe dich – in den bunten Blumen, die sich im Wind bewegen,
Hab euch schon in den hüpfenden Krähen und stoischen Bäumen gefunden,
Aber sehen und gesehen werden kann mensch nur in den frühen Morgenstunden,

In einer Art Insanity, die mit dem Geschmack von Kaffee zusammenhängt.
Ich geniesse sie wie schmelzendes Glacé – wie Zeit, die drängt.
Ihr wisst, dass ich weder Pilze noch Ananas mag,
Aber Liebe heisst wohl Kompromissbereitschaft beim Pizzabelag.

Ich hoffe, dass mein Goldfisch-Gehirn auch mit achtzig nicht vergisst,
Dass eure Liebe bergbewegend und satzverlängernd ist;

Sie riecht nach Frühling im kältesten Januar,
Nach sonnengewärmtem Asphalt im verregneten Februar,
Nach Himbeermuffins, alten Büchern und einem vollgestopften SBB-Zug,
Nach deinem Weichspüler, nach Tulpen in meinem Wasserkrug.

Wenn mein Kopf auf deiner Schulter seine Ruhe findet,
Denke ich an Häkelmaschen und an alles, was uns verbindet.
Wann immer die Kälte der Welt in meinen Knochen lebt,
Spüre ich (d)eine warme Hand, die sich mit meiner verwebt.
(Tränenwegwischende, rückenstärkende & kopftätschelnde Hände am Ende der Welt)

Besinne dich, meine Liebe, denn ich besinge dich
Und was ich verspreche, das bringe ich;
Unsere Lieder haben kein Verfallsdatum, bleiben frisch,
Verklingen in Wellen wie gemeinsames Lachen am Küchentisch.

Vielleicht kann ich eure Wärme nie adäquat in Sonetten wiedergeben,
Aber ich kann bezeugen: Ihr seid ein guter Sinn im Leben.

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