Queere Freund*innen

Der erste Schritt, der mir geholfen hat, war, queere Personen in meinem Leben zu haben. Das ist vielleicht etwas schwieriger, wenn keine Person in deinem Umfeld als queer geoutet ist, aber du kannst ja auch im Internet Freund*innenschaften schliessen, zum Beispiel auf Snapchat oder Instagram. Es gibt auch Plattformen explizit für queere Personen, zum Beispiel du-bist-du.ch oder los.ch, die Website der Lesbenorganisation Schweiz. Aber Achtung, im Internet gibt es leider auch viele Personen, die sich als jemensch ausgeben, der*die sie nicht sind. Sei deshalb vorsichtig, was du mit wem teilst! 

Queere Treffs

Wenn du lieber ein paar Queers im echten Leben kennenlernen würdest, kann es helfen, an queere Jugendtreffs zu gehen. Da gibt es einige in der Schweiz – zum Beispiel den Queertreff Jugi4 in Zürich, das Anyway in Basel, die Milchbar Luzern oder den Queerpoint Uri. Auf Seite 50 im Heft findest du noch mehr Gruppen und Treffs. Du kannst dann zum Beispiel mit deinen queeren Internetfreund*innen und den Personen, die du von den Treffs kennst, eine queere Freund*innengruppe gründen. 

Die Milchjugend

Achtung: Jetzt kommt ein bisschen Eigenwerbung! Die Milchjugend organisiert viele queere Aktivitäten in der Schweiz, ich habe zum Beispiel nicht lange nach meinem Coming-Out die Milch-Uni besucht, ein dreitägiges Treffen, bei dem wir über Aktivismus und andere Themen gesprochen haben. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, neue queere Personen kennenzulernen. Ich, als «Baby-Trans*», habe mich geborgen gefühlt, weil ich andere getroffen habe, die auch noch nicht lange wussten, dass sie queer sind. Bei der Milchjugend kannst du nicht nur an verschiedenen queeren Aktivitäten teilnehmen, sondern dich auch selbst in verschiedenen Welten engagieren. 

Aufklärung

Eine andere Möglichkeit, aktivistisch für die queere Community tätig zu sein, ist: Aufklärung. Du kannst in deinem nächsten Umfeld anfangen – wenn etwa deine Eltern wenig von der LGBTQIA+ Community wissen, kannst du ihnen von deiner Identität erzählen. Das Gleiche gilt für dein gesamtes Umfeld. Viele Personen wissen nicht viel über unsere Community, weil in den Mainstream-Medien queere Personen immer noch nicht genug Präsenz haben. Wer weiss, vielleicht kannst ja auch du ein paar Personen davon überzeugen, Allies zu werden, also den LGBTQIA+ Aktivismus und die Community zu unterstützen. 

Überlege einfach gut, was du welcher Person erzählst, denn nicht alle sind der queeren Community gut gesinnt. Deine Sicherheit und dein Wohlbefinden sollten immer oberste Priorität haben.

Wichtig!

Du musst dich zu keinem dieser Punkte gezwungen fühlen. Tu nur, was sich für dich richtig und vor allem sicher anfühlt! Du bist ein Teil der queeren Community, egal ob du dich engagierst oder nicht. Wenn du aber willst, probiere neue Sachen, die dich als queere Person erfüllen. 

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